Wie damals vor 14 Jahren oder Wanderfahrt auf dem Vierwaldstätter See

Einige werden sich sicherlich noch an den Artikel über den WM-Besuch in Luzern im vergangenen Jahr erinnern. Neben den sportlichen Erfolgen wurde auch über wunderbares Wetter, eindrucksvolle Landschaft und gute Ruderbedingungen berichtet. Also, warum nicht einmal eine Wanderfahrt auf dem Vierwaldstätter See?

Unter Leitung des Fahrtenleiters Ulrich Jedamski, kurz der FL, machten sich insgesamt 10 Ruderwillige samt "Heinrich den Löwen" und "Wanderfalke" frühmorgens auf den Weg. Einige Stunden und Staus weiter nahmen wir in Luzern zielstrebig Kurs auf den Ruderclub Reuss, wo wir bereits von Andreas Eisenbart erwartet wurden. Andreas gab einige Tipps zu den Touren und erläuterte die Benutzung von Bootshaus und Vereinsgelände. An dieser Stelle herzlichen Dank an Andreas und den Ruderclub Reuss für die freundliche Aufnahme und die Nutzungsmöglichkeit des Bootshaus. In der Herrenumkleide gibt es übrigens auch ein Klavier und größer als die Damenumkleide ist sie auch. Also, vom Klavier abgesehen genau wie bei uns.

Vom Bootshaus aus unternahmen wir an den folgenden zwei Tagen Touren in die einzelnen "Zipfel" des Sees, nach Küssnacht und Hergiswill. Leider war der Sonnenschein Regen und grauem Himmel gewichen.

Dies änderte sich schlagartig am Donnerstag. Wir erlebten einen wunderschönen Sommertag, so wie wir ihn uns für den gesamten Aufenthalt gewünscht hätten. Wir siedelten zunächst per Boot nach Rotschuo bei Gersau über, wo wir in der Jugendherberge für die nächsten drei Tage Quartier bezogen. Die Mittagsrast in einem netten Lokal wurde durch eine Runde "Kaffee Pflümli" abgerundet, die ein Ruderkamerad vom RC Reuss ausgab. Dieser hatte zufällig unsere Boote erspäht. Etwas angeheitert in Rotschuo angekommen, ließen wir den Tag badend und sonnend ausklingen. Natürlich nicht ohne dass Friedel und insbesondere Monika mehrmals Parallelen zu der vor 14 Jahren von RVW-Mitgliedern durchgeführten Wanderfahrt auf dem Vierwaldstätter See zogen, die alle begannen mit "Vor 14 Jahren war ..." (...auf jeden Fall das Wetter besser).

Denn auf diesen schönen Tag, an dem alle anfangs erwähnten Attribute gleichzeitig erfüllt wurden, folgte - richtig - ein Regentag. Es regnete nicht nur sondern wurde auch kälter und windiger, was die Fahrt nach Flüelen nicht gerade zu einem Vergnügen machte. Auch am Schiller-Stein konnte sich keiner so richtig erfreuen.

Im Seeclub Flüelen konnten wir die Boote bis zur Abfahrt am Sonntag lagern und wurden auch dort herzlich und mit einem Glas Wein von zwei zufällig anwesenden Ruderkameraden empfangen.

Dies war symptomatisch bei dieser Fahrt. Wir wurden durchweg von allen freundlich und offen empfangen. Weiterhin fiel in den Vereinen auf, dass überwiegend Rennboote genutzt werden - im See Club Stansstad haben wir 25 Einer gezählt, darunter viele Privatboote. Auch hat fast jeder Verein ein "Bootsnutzungssystem", bei dem die Boote mit einem bunten Punkt gekennzeichnet sind. Dieser kennzeichnet welche Personengruppe (Trainingsleute, fortgeschrittene Breitensportler, Anfänger, Privatboote) das Boot nutzen darf.

Der letzte Tag wurde dann für Einkäufe und Besichtigungen in Gersau und Luzern sowie für den abendlichen Besuch des Feuerwerks genutzt, das dem ausgezeichneten Ruf der Schweizer Pyrotechniker gerecht wurde.

Sonntagabend gegen 20.00 Uhr fanden wir uns dann nach fast 12stündiger Fahrt wieder am heimischen Bootshaus ein.

Alles in allem eine gelungene Fahrt. Auch wenn die Weisheit "Rudern ist die teuerste Art unbequem zu reisen!" aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten diesmal zutrifft. Eine preiswerte und gute Übernachtungsalternative ist die Jugendherberge in Rotschuo (der RVW ist DJH-Mitglied und der Ausweis kann bei Henner Günter ausgeliehen werden), Kartenmaterial stellt Ulrich Jedamski zur Verfügung.

Gut, dass mit dem Wetter war einfach Pech. Vielleicht sehen wir das in 14 Jahren anders.

Anne Gerlach << zurück

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